Empor zum Meeresboden? So paradox das auch klingen mag, auf der Zeugenbergrunde rund um die Stadt Neumarkt i. d. OPf. kann man Jahrmillionen währende erdgeschichtliche Prozesse hautnah erleben.
Neu sind nämlich nicht die weithin sichtbaren Zeugenberge, sondern die weiten Täler und Becken darunter, die durch stetige Abtragung entstanden sind. Der mit dem europäischen Qualitätssiegel „Leading Quality Trail – Best Of Europe“ ausgezeichnete Rundwanderweg führt in 3 Tagesetappen über alle der aussichtsreichen Berge. Alte keltische Stätten und sagenumwobene Geheimnisse liegen tief im Dunkel der dichten Wälder und warten darauf, entdeckt zu werden!
Zeugenbergrunde
51 km GPX - Datei
Rundtour
Ausgezeichnet Wandern auf den Neumarkter Zeugenbergen
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Etappe 1: Von Kloster St. Josef nach Berngau
Wir starten am Kloster St. Josef und folgen dem Wolfsteinweg (Markierung Blau5) in südlicher Richtung. Unser Wanderweg führt uns auf dem Neumarkter Kreuzweg über 367 Treppenstufen hinauf zur berühmten Wallfahrtskirche Mariahilf mit ihrer prächtigen barocken Innenausgestaltung u.a. von Johann Baptist Koller und dem von Johann Ulrich Wiest stammenden Hochaltar. Hier bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die unter uns liegende Pfalzgrafenstadt Neumarkt.
Von der Grotte unterhalb der Kirche wenden wir uns bei Tafel 4056 der Zeugenbergrunde (Rotstrich auf Gelb) nach links zu und folgen einem wunderschönen Pfad, der sich am Hang entlang windet und später mit mäßigem Gefälle abwärtsführt. Bemerkenswert ist der Buchen-Robinien-Mischwald, der auf dem Südhang des Mariahilfbergs gedeiht. Später tritt der genussvolle Pfad ins Freie und springt, mehrfache Wendungen vollführend, über die Wiesen oberhalb von Lähr, einer zu Neumarkt gehörenden Ortslage.
In Lähr wenden wir uns nach rechts und folgen dem Zufahrtssträßchen in südwestlicher Richtung auf den Wald zu. Bald erreichen wir die Hasenheide, wo uns wunderbar verschlungene Waldwege in ein fast ebenes Naturschutzgebiet begleiten. Knorrige Kiefern auf den sandigen Geröllen der Ur-Pegnitz bieten hier Heimat für zahlreiche seltene Vogel- und Flechten-Arten.
Bald darauf erreichen wir den Ludwig-Donau-Main-Kanal, früher ein ingenieurtechnisches Meisterwerk, bald darauf eine Investitionsruine. Heute ist er zum Industrie-Idyll mutiert und lädt Erholungssuchende aus nah und fern ein. Wenig später streifen wir die Ortschaft Buchberg (Einkehrmöglichkeit) und beginnen den fulminanten Aufstieg empor zum kolossalen Buchberg mit seinen vielen keltischen Geheimnissen. Unser Weg windet sich inmitten eines herrlichen Buchenwalds um die Felstürme von „Predigtstuhl“ und „Teufelskeller“ an der Süd- und Westflanke durch die Steilhänge des Glasberges. Kurz drauf erreichen wir den Gipfel des Buchbergs. Die weitere Wanderung ist ein wahrer Genuss! Mit beeindruckenden Aussichten wandern wir auf schmalen Pfaden den Keltenwall entlang und gelangen zum Zangentor, dem früheren Eingang der 2.500 Jahre alten keltischen Wehranlage.
Nach dem Abstieg führt unser Weg an die Häuser des Ortsteils Stauf und hinauf zum vorwitzig dreinschauenden Staufer Berg mit seinem sagenumwobenen Burgstall, der vermutlich im
13. Jahrhundert erbaut wurde. Auf schönen Pfaden gelangen wir auf die Felder von Berngau und wandern ab Tafel 4001 mit Grün6 zur Ortsmitte (Einkehr & Übernachtungsmöglichkeit).
Start: Kloster St. Josef, Ziel: Berngau, Parken: Sturmwiese
Länge: 23,7 km, Höhenmeter: 400 m auf / 450 m ab, Gehzeit: 6½ Std.
Schwierigkeit: schwer
Einkehrmöglichkeit: Taverna Miltos, Hauptstraße 55, Tel. 09181 264502, Buchberg; Landgasthof Berngauer Hof, Neumarkter
Straße 20, Tel. 09181 5129707, Berngau
Beherbergung: Kloster St. Josef, Wildbad 1, Tel. 09181 45005075; Landgasthof Berngauer Hof, Neumarkter Straße 20, Berngau
ÖPNV: Neumarkt Bahnhof, Bus 566 Bahnhof-Höhenberg, Bushaltestelle „Sturmwiese“ (werktags stündlich), Bus 569 Bahnhof-Berngau, Bushaltestelle „Reifenstein“ (werktags stündlich)
Wandertaxi: Jura-Taxi Karsten Dittrich, Tel. 09181 461033,
Mobil 0171 2772433
Etappe 2: Von Berngau nach Loderbach (alternativ nach Pilsach)
Von der Ortsmitte von Berngau folgen wir Grün6 nach Nordosten und erreichen bald (bei Tafel 4003) die Zeugenberg-runde am Waldrand. Bald zweigt unser Weg von der Forststraße nach links ab; unser Waldweg führt uns bergan, zunächst durch dichten Fichtenwald, dann sehr viel steiler und landschaftlich attraktiver durch lichten Kiefernwald. Die roten Sande kontrastieren vor allem im Frühling mit dem frischen Grün der Heidelbeergrüppchen. Die Hohe Ahnt ist sehr still und kaum bekannt. Ihren Namen hat sie wegen ihrer bedeutsamen Rolle bei der Deckung des früher enormen Holzbedarfs. Windungsreich überschreiten wir die Hohe Ahnt, die, wie schon der Staufer Berg, ihre Kalkabdeckung völlig verloren hat. Bald erreichen wir das schmucke, am Südhang des gleichnamigen Bergs gelegene, Tyrolsberg.
Der weitere Verlauf lässt uns in unangestrengter Weise die Landschaft genießen. Ein Aufstieg bringt uns zu den obersten Häusern; bald kommen wir zur Quelle der Sulz, die das hinter uns liegende Gebiet donauwärts entwässert. Wenig später erreichen wir den Kamm des flachen Tyrolsbergs, der die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau bildet. Der dunkelrote Sand auf dem Gipfel zeugt von Eisen- und anderen Metalleinschlüssen. Durch Fichtenwald wandern wir beschwingt zuerst in westlicher, dann in nördlicher Richtung. Kurz vor dem Gipfelaufbau des Großbergs wenden wir uns nach halbrechts. Sehr bald eröffnen sich schöne Blicke auf das östlich gelegene Neumarkt. Es folgt ein Pfad, der sich entlang der östlichen Steilhänge des Großbergs windet und sich schräg zur Hanglinie in die Wälder von Köstlbach hinunterzieht.
Hier gelangen wir ins Freie; unser Weg wendet sich nach rechts, und bald erreichen wir den Scheitelpunkt der tief eingeschnittenen Bahnlinie Nürnberg–Neumarkt. Auf der gegenüberliegenden Seite steigen wir, vorbei am Golfplatz, die Wiesen von Postbauer-Heng hinauf und erreichen später die flachen Höhen des Grünbergs. Durch Mischwälder wandern wir weiter bis zum Waldrand, wo wir die Bundesstraße B8 vorsichtig überqueren.
Erneut führt uns unser Weg aufwärts, diesmal auf die Südhänge des höchsten aller Zeugenberge, des Dillbergs, zu. In weitem Bogen gelangen wir zum Fuß des Südost-Pfeilers des Dillbergs. Hier kommen wir auf die „Hohe Straße“, die von hier an herrlich auf dem Höhenrücken entlangführt. Wunderbar abwechslungsreicher Wald begleitet uns. Eine gute Stunde später erreichen wir die Heinzburg auf dem Schlossberg, eine im Landshuter Erbfolgekrieg zerstörte und nie wieder aufgebaute Burganlage, von der Halsgraben und Wehrwälle noch gut zu sehen sind.
Von hier an wandern wir stets leicht abwärts. Der breite und gut ausgebaute Forstweg führt in vielen Kurven durch den Neumarkter Stadtwald. Geraume Zeit später erreichen wir den Alten Kanal, der hier wunderbare Seerosen erblühen lässt. Ein kurzer Pfad durch den Wald und über die Staatsstraße von Altdorf führt uns über die Schwarzach nach Loderbach (Einkehrmöglichkeit).
Für Etappenwanderer mit Übernachtung in Pilsach
Bald erreichen wir den Rand eines Eichenhains und können auf die zahlreichen Mühlen im Schwarzachtal hinabschauen. Kurz darauf tritt unser Wanderweg in den Wald ein. Der Haidbühl, ein von lichten Kiefern bestandener Sandhügel, dürfte wohl im Zusammenhang mit den nacheiszeitlichen Fluten als Ergebnis des Geschiebes entstanden sein. Nach vorsichtiger Querung des Autobahnzubringers schlüpft unser Weg wieder in den Hain neben der befahrenen Straße. Er entlässt uns auf die Wiesen; neben uns das Betriebsgelände der Firma Fritz Berger, eines international bekannten Camping-Ausstatters. Ein Wiesenweg bringt uns vorbei am Sportgelände der Neumarkter Bogenschützen zur stillen Habersmühle. Unser Weg trifft bei der B299 auf die Tafel 4033/4. Von hier aus folgen wir links dem Mühlenweg (Rot2) über Ungenricht nach Pilsach (Einkehr & Übernachtungsmöglichkeit).
Start: Berngau, Ziel: Loderbach / alternativ Pilsach
Parken: Landgasthof Berngauer Hof, Neumarkter Straße 20 Berngau
Berngau - Loderbach: Länge: 17,9 km, Höhenmeter: 350 m auf /
400 m ab, Gehzeit: 5 Std.; Berngau - Pilsach: Länge: 24,6 km, Höhenmeter: 450 m auf, 450 m ab, Gehzeit: 7 Std.
Schwierigkeit: schwer
Einkehrmöglichkeiten: Landgasthof Berngauer Hof, Neumarkter Straße 20, Berngau, Tel. 09181 5129707; Restaurant am Herrnhof, Herrnhof 1, Tel. 09188 905665; Div. Gaststätten in Postbauer-Heng; Landgasthof Ehrnsberger, Sankt-Georg-Straße 3, Loderbach, Tel. 09181 32531
Beherbergung: Landgasthof Berngauer Hof, Neumarkter Straße 20, Berngau, Tel. 09181 5129707; Hotel Neumarkt (Autohof), Ludwig-Erhard-Ring 2, 92348 Berg bei Neumarkt, Tel. 09181 320275
Div. Gastgeber in Postbauer-Heng, Pölling und Pilsach
ÖPNV: Neumarkt Bahnhof, Postbauer-Heng, 569 Bahnhof-Berngau, Haltestelle Reifenstein (mehrmals täglich), 6335, 6336, 60 Haltestelle Pilsach „Hauptstraße bzw. Schulstraße“
Wandertaxi: Jura-Taxi Karsten Dittrich, Telefon 09181 461033, Mobil 0171 2772433
Etappe 3: Von Loderbach (alternativ Pilsach) zum Kloster St. Josef
Wir starten in der Ortsmitte von Pilsach mit dem Mühlenweg (Rot2) Richtung Osten über Iberlsmühle und Auhof. Bei Tafel 4034 treffen wir wieder auf die Zeugenbergrunde. Leicht ansteigend erreichen wir Labersricht, einen verträumten Weiler am Fuße des Wolfsteins. Die vor uns liegende Passage schlängelt sich wunderbar angenehm in leichter Steigung durch den herrlichen Buchen-Mischwald am Nordhang der Burgruine Wolfstein ins idyllische Ottosauer Tal. Zahlreiche Quellen am unteren Rand des Steilhangs haben tiefe Runsen in den Berg gefressen. An einer Waldwiese erwartet uns ein etwas steileres Wegstück, das sich mit zwischenzeitlichen Aussichten auf das unter uns liegende Ottosauer Tal den Hang hinaufzieht. Einmal scharf nach rechts abbiegend, erreichen wir kurz darauf die mächtige Burganlage der Ruine Wolfstein, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen von Neumarkt.
Die alte Burg der Pfalzgrafen war in einem schlechten Zustand; erst in jüngster Zeit konnte sie, mit erheblichem Aufwand und nur unter Einsatz von schwerem Militärgerät im unwegsamen Gelände unterhalb der Burgmauern, wieder stabilisiert und ihr Bestand gesichert werden. Die sorgsam renovierten Artefakte alter Ritterzeit lohnen eine eingehende Besichtigung, zu der wir uns die Zeit nehmen. Bei klarem Wetter ein absolutes Muss ist der Aufstieg zum Pallas, von dem man eine herrliche Rundumsicht genießt.
Unser weiterer Weg führt vom Parkplatz leicht abwärts in südlicher Richtung. Nach wenigen Metern stehen wir auf der Aussichtskanzel des „Krähentisches“, einer bizarr anmutenden Felsformation, die den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen scheint: Eine harte Schicht aus Kalk-Dolomit hat sich über den weicheren, abgewitterten Schichtkalken erhalten. Das Ergebnis ähnelt einer Krähe, die vorwitzig auf einem Felssporn sitzt.
Vorbei am Gipfelkreuz mit Sinnes- und Wellnessbank sowie mit Panoramablick über die Jurastadt fällt unser Weg über karstige Weidehänge steil abwärts und der Steig trifft auf einen von Schafhof heraufziehenden Wiesenweg, dem wir nach links folgen. Er läuft mit herrlicher Aussicht auf
Neumarkt und sein südlich angrenzendes Vorland durch Wacholder-
und Schlehenheide, manchmal zieren einzeln stehende, knorrige Kiefern die Weidehänge. Vorbei an Fuchsberg kommen wir fast ebenen Wegs durch schönen Fichtenhochwald nach Höhenberg (Einkehr & Übernachtungsmöglichkeit).
Am Ortsausgang steigen wir nochmals in den Westhang des Albtraufs. Auf dem schmalen, gewundenen „Karlssteig“ erreichen wir bei Tafel 4095 den Wolfsteinweg (Blau5) unterhalb der Mariahilfkirche. Über den Kreuzweg steigen wir hinunter zum Kloster St. Josef (Einkehr & Übernachtungsmöglichkeit).
Start: Loderbach / alternativ Pilsach, Ziel: Kloster St. Josef
Loderbach - Kloster St. Josef: Länge: 13,1 km, Höhenmeter: 300 m auf / 250 m ab, Gehzeit: 4 Std.; Pilsach - Kloster St. Josef: Länge: 12,2 km, Höhenmeter: 300 m auf / 250 m ab, Gehzeit: 3½ Std.
Schwierigkeit: einfach-mittel
Einkehrmöglichkeiten: Div. Einkehrmöglichkeiten in Pilsach; Berghotel Sammüller, Schafhofstraße 25, Tel. 09181 40570; LandHotel AlmRefugio, Am Höhenberg 5, Tel. 09181 32584; Tagungs- und Seminarhotel Schönblick, Am Höhenberg 12, Tel. 09181 4749-10
Beherbergung: Hotel - Gasthof am Schloß, Litzloher Straße 8, Pilsach, Tel. 09181 51060-0; Berghotel Sammüller, Schafhofstraße 25; LandHotel AlmRefugio, Am Höhenberg 5; Tagungs- und Seminarhotel Schönblick, Am Höhenberg 12; Kloster St. Josef, Wildbad 1, Tel. 09181 45005075
ÖPNV: 6335, 6336, 60 Haltestelle Pilsach „Hauptstraße“ bzw. „Schulstraße“, Neumarkt Bahnhof, Bus 566 Bahnhof-Höhenberg, Bushaltestelle „Sturmwiese“ (werktags stündlich)
Wandertaxi: Jura-Taxi Karsten Dittrich, Telefon 09181 461033, Mobil 0171 2772433
Hier finden Sie den HappyHiker-Wanderbericht zur Zeugenbergrunde
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